Spezialist der DGET

Qualifikationen im Bereich Endodontie

Die Zahnmedizin entwickelt sich genau wie alle Bereiche der Medizin ständig weiter. Neben der Arbeit auf allgemein hohem Niveau gibt es auch in der Zahnmedizin spezielle Aufgaben, die eine sehr hohe Qualifikation (den „Spezialisten“) erfordern. In Deutschland wird während des Zahnmedizinstudiums eine solide Basis in der endodontischen Ausbildung gelegt. Eine vollumfängliche postgraduale Ausbildung, wie sie in einigen anderen Ländern im Bereich Endodontie bereits durchgeführt wird, ist an deutschen Universitäten nicht etabliert. Eine weitergehende theoretische und praktische Weiterqualifikation bieten nach dem Studium berufsbegleitende Fort- und Ausbildungsprogramme an. Neben curriculären Fortbildungsprogrammen können aktuell in Deutschland nur berufsbegleitende Masterstudiengänge zur Weiterqualifikation in der Endodontie belegt werden.
Diese Programme unterscheiden sich allerdings deutlich in Inhalt, Anforderungen und Qualität

Tätigkeitsschwerpunkt

Wie in anderen Berufsgruppen kann auch der deutsche Zahnarzt einen Tätigkeitsschwerpunkt angeben. Dieser ist bundesweit nicht einheitlich geregelt. Während einzelne Kammerbereiche als Qualifikationsnachweis zumindest das Durchlaufen mehrtägiger Fortbildungsreihen fordern, muss oft keinerlei Qualifikationsnachweis erbracht werden. Auch Zertifikate einzelner Institute oder Firmen sind nur schwer vergleichbar und bieten daher nicht unweigerlich eine Gewähr für überdurchschnittliche Qualifikation.

Master of Science für Endodontie
Es existieren mehrere akkreditierte berufsbegleitende Masterstudiengänge im Bereich der Endodontie in Deutschland. Diese Studiengänge werden mit einer Masterarbeit und einer Prüfung abgeschlossen. Die Absolventen sind berechtigt, den Titel M.Sc. zu führen.

Spezialisten für Endodontie
Der Begriff Spezialist ist in Deutschland für den medizinischen Bereich derzeit nicht klar geregelt. Spezialisten-Titel, die vom Veranstalter den Teilnehmern seiner eigenen Fortbildungsreihen, evtl. bereits nach nur wenigen Fortbildungswochenenden verliehen werden, bewertet die DGET mit äußerster Skepsis. Ebenfalls kritisch sind die derzeit im Internet bestehenden Auflistungen von so genannten Spezialisten zu sehen, die unter diesem Begriff bereits nach Absolvieren eines Curriculums genannt werden. Die Entstehung dieser Art von „Qualifikation“ trägt nicht dazu bei, Patienten oder Kollegen die Bewertung der Qualifikation eines Zahnarztes zu erleichtern. Vor dem dargestellten Hintergrund ist es sowohl für Patienten als auch für überweisende Zahnärzte immer schwieriger, sich auf der Suche nach einem hoch qualifizierten, endodontisch spezialisierten Zahnarzt zu orientieren.
Aus diesem Grund sieht die DGET die Notwendigkeit, besonders qualifizierte Zahnärzte als Spezialisten für Endodontologie der DGET zu zertifizieren.
Die Qualifikationsanforderungen zur Erlangung des Titels Spezialist für Endodontologie der DGET sind bewusst sehr hoch gewählt und können den aktuellen Richtlinien entnommen werden. Neben einer spezialisierten Tätigkeit auf diesem Fachgebiet muss sowohl die intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Endodontologie, als auch die Fähigkeit, sehr schwierige, endodontische Fälle technisch hervorragend zu behandeln, belegt werden. Die aktuellen Richtlinien treten zum 01.01.2021 in Kraft. Es besteht eine Übergangsregelung bis zum 01.01.2023. Innerhalb dieser Frist werden auch Anträge nach den bisher geltenden Richtlinien vom 17.12.2018 akzeptiert.